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Kennst du deine wunden Punkte?

Wir alle kennen das: ein Kommentar, eine Geste oder ein vermeintliches Fehlverhalten können in uns einen emotionalen Sturm auslösen und uns unangemessen reagieren lassen.


Tom kommt von einem strengen Arbeitstag nach Hause. Zuhaue empfängt ihn seine Frau mit den Worten "Endlich bist du da, die Kinder waren mega streng heute. Wieso kommst du erst jetzt? Ich kann nicht mehr". Tom reagiert äusserst heftig darauf, er schreit seine Frau an: "Kannst froh sein, dass ich überhaupt nach Hause gekommen bin." Offensichtlich hat seine Frau einen wunden Punkt getroffen. Vielleicht fühlt sich Tom nicht gut genug, oder er hört einen Vorwurf heraus, er sei zu spät gekommen.


Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass ihn diese Szene an etwas erinnert, das in seiner Vergangenheit passiert ist und sein Unterbewusstsein als schmerzlich abgespeichert hat.

In einer Beziehung ist es äusserst wichtig, seine wunden Punkte zu erkennen, um zu erkennen, dass der Partner nicht die Ursache dafür ist, sondern lediglich der Auslöser. Im englischen nennt man diese wunden Punkte deshalb auch "Trigger". Wenn man sich seiner Trigger bewusst ist, kann man ganz anders damit umgehen und in Situationen wie oben beschrieben angemessen reagieren.


Folgende Fragen helfen, seine eigenen Muster & Prägungen zu erkennen:


  • Was sind deine unglücklichsten Kindheitserinnerungen?

  • Welche Menschen in deiner Familie haben dich mit ihrem Wesen und mit ihrem Verhalten geprägt?

  • Gab es traumatische Ereignisse, die du nie richtig bearbeitet hast?

  • In welchen Situationen reagierst du heute immer stark emotional? An wen oder was erinnern dich diese Situationen?

Wenn man seine eigenen Trigger und die des Partners kennt, kann man nicht nur für seine eigenen Emotionen Verantwortung übernehmen, sondern auch für den Partner, denn unser Verhalten beeinflusst den anderen und kann in ihm Verlustängste auslösen. Es ermöglicht uns, verständnisvoll und einfühlsam miteinander umzugehen, wenn die Emotionen mal wieder hochkochen. Statt den anderen anzuschnauzen ist man dann in der Lage, sich in dessen Perspektive zu versetzen und emotional kompetent zu reagieren. Tom hätte dann vielleicht gesagt: "Ich kann gut nachvollziehen, dass du erschöpft bist. Ich übernehme die Kinder, ruh' du dich ein bisschen aus." Was für ein Gewinn für die Beziehung!


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